Grosse Umwälzungen für die Stadt brachte das 12. Jahrhundert. 1127 wurden die Herzöge von Zähringen mit dem Rektorat Burgund betraut. Im Gegensatz zu Freiburg und Bern wurde Solothurn zwar nicht von den Zähringern gegründet, aber wie Zürich stark gefördert. Äusserlich zeigt sich dies noch heute im befestigten Mauerring der Altstadt, mit dem die Zähringer das römische Castrum und das um das St.-Ursne-Stift gewachsene Viertel zu einer geschlossenen Stadt vereinigten. Typisch zähringischen Charakter zeigt vor allem die breite Gurzelngasse.
Ebenso wichtig wie die bauliche Erweiterung war die politische Stärkung, welche die Bürgerschaft von Solothurn durch die Zähringer erfuhr. 1181 werden erstmals ein Schultheiss und ein Rat der Stadt Solothurn erwähnt, die eine gewisse Selbständigkeit der Stadt dokumentieren.